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finissage 24.09.

»Das will ich auch mal, Geld verdienen in dem ich die Straße ansprühe!«, sagte eine Passantin vor ein paar Tagen. 
Irgendwie war das schon immer so, ich habe Dinge gesehen, die andere nicht gesehen haben. Als Kind in den Wolken, als Jugendlicher auf der Straße und als Schüler in der Periodentafel im Chemieunterricht. Farben und Formen waren wichtiger als Inhalte. Erst im Studium traf ich auf Menschen, denen das genauso ging. Wir lesen nicht, wir schauen nur! Grafiker-Denke. 
Dinge zu visualisieren die da sind, andere aber nicht wahrnehmen, das ist für uns Grafiker nicht nur alltägliches Tun, sondern Notwendigkeit – eine angeborene Notwendigkeit. Sich visuell Mitteilen und Kommunizieren, es gibt nichts Besseres was getan werden muß. »Ich habe immer gedacht, ich will nie ein Buch schreiben. Aber plötzlich konnte ich nicht mehr, da musste ich schreiben« (Astrid Lindgren). So stelle ich mir das beim schreiben vor. Man will nicht schreiben, man muß – und dies verbindet die beiden Elemente dieses Projektes, Grafik und Literatur. Auch wenn man, wie bei diesem Projekt, kein Geld verdient, so ist es doch inspirierend was nach Außen geht und was dann wieder zurück kommt. Allen beteiligten Personen ein herzlichen Dankeschön für sieben Monate Austausch und Kreativität. 
Martin Bertele